Februar

Italienische Reise

mit Jugend ohne Film

(c) Ivana Miloš

Regelmäßig im Online-Blog und nun zum zweiten Mal im Print beschäftigt sich Jugend ohne Film mit der Welt und den Filmen, die in ihr leben.

Autor*innen lesen aus Essays, Prosatexten und Gedichten, die im Printheft „Italienische Reise“ erschienen (online bereits hier aufrufbar: http://jof-lesen.com/ ). Viele der gesammelten Gedanken kreisen um filmische Reisen, doch nur, um auch wieder davon abzuschweifen.

Aus dem Editorial von „Italienische Reise“:

Im Juli 2023 lasen und hörten wir von nie zuvor gemessenen Temperaturrekorden und einer großen Trockenheit, die die Apenninhalbinsel und den ganzen europäischen Süden in Atem hielten. Gleichzeitig berichteten wir uns und berichtete man uns, wie gewöhnlich, von geplanten Reisen in die von der Hitzewelle betroffenen Regionen. Es war nicht erst dann, dass uns auffiel, dass etwas mit dieser weitverbreiteten, von der Tourismusindustrie zelebrierten Idee Italiens im Argen liegt. Es ist eine Idee, die sich nicht nur in fragwürdigen Begriffen und Praktiken wie dem Italienurlaub oder der Besichtigung historischer Stätten niederschlägt, sondern auch in Film, Literatur und Kunst. Sie drückt sich auch in der problematischen Selbstverständlichkeit aus, in der Reisende aus Europa, Italien für sich beanspruchen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sich die in dieser unserer zweiten Ausgabe versammelten Essays, Gespräche, lyrischen Texte, Notizen und Träumereien immer auch gegen die bereits verbrauchten, bisweilen pervertierten Bilder und Formulierungen sträuben. Wir wollten ein Heft über die Italienische Reise und nun haben wir ein Heft über die Umkehr auf halbem Weg, das Sich-Auflösen in der Zugluft und die flüchtigen Eindrücke, die wir von Orten behalten. In den Texten und auch in den besprochenen Filmen drückt sich eine gleichzeitige Anziehung und Ablehnung eines bestimmten Italienbildes aus. Unsere Aufmerksamkeit gilt dabei weniger Italien, als den Reisen, die durch dieses Land unternommen wurden und werden. Wir haben versucht, das neu zu sehen, was bereits totgesehen wurde und wir haben gewagt, den Blick umzukehren, ein wenig so, als würde Italien auf die Menschen schauen können, die es besuchen. Wir wünschen eine anregende Lektüre.

Redaktionsteam: Ronny Günl, Patrick Holzapfel, Bianca Jasmina Rauch

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