Mai 2013

Wilde Minze (2009)

Dokumentarfilm von Jenny Gand & Lisa Rettl

Minze

© Jenny Gand

„Wilde Minze“ ist ein Film über Verlust und Trauer, aber auch über Lebensfreude, Zivilcourage und die Kraft der Erinnerung.

Im Mittelpunkt des Films steht die hinreißend liebenswerte Protagonistin Helga Emperger, die als Zeitzeugin
mit 80 Jahren ihre sehr berührende Lebensgeschichte erzählt.

Sie ist viel gereist, quer durch die ganze Welt: Helga mit Wohnmobil in Italien, Helga beim Picknick am Pazifik, Helga beim wöchentlichen Chortreffen. Der Kühlschrank in der Küche surrt. Schließlich: Das letzte gemeinsame Foto. Ein Halstuch. Ein Armband.

Viel ist nicht geblieben. Die ausgebreiteten Relikte auf dem Küchentisch: Ausgangspunkt einer Zeitreise in das Kärnten der 1940er Jahre. In den Alltag einer Familie, die sich aktiv dem NS-Terror entgegenstellt,  deren Leben gewaltsam auseinander gerissen wird, zerrissen bleibt und mitreißend erinnert wird.

„Wilde Minze“ erzählt die Geschichte einer Mutter-Tochterbeziehung über den Tod hinaus. Ein Film über das Trauma des Verlusts, über die Bilder unserer Erinnerung und über Kraft und Lebensfreude. In ruhigen Einstellungen widmet sich der Film den Erinnerungsorten Helga Empergers und zugleich ihrem Alltagsleben. Immer wieder überrascht uns die heute 80-Jährige mit ihrer Leichtigkeit, ihrer Lebensenergie und ihrem Humor.

Mehr Infos zum Film unter: www.wildeminze.at

 

Jenny Gand – Regie / Kamera / Schnitt

Der 85-minütige Dokumentarfilm  „Wilde Minze“ ist Jenny Gands erster Langfilm. Die gebürtige Berlinerin lebt seit 2006 in Wien und realisiert Dokumentar- wie auch Kurzspielfilme.

Mehr Infos zu Jenny Gand: www.jennygand.com oder unter: www.nachtfilm.com

 

Lisa Rettl – Interview / Recherche / Produktion

Dr. Lisa Rettl, Jg. 1972, lebt und arbeitet als freiberufliche Historikerin und Ausstellungskuratorin in Wien und Niederösterreich. Studium Anglistik und Geschichte an den Universitäten Graz und Klagenfurt. Seit 1999 intensive wissenschaftliche Beschäftigung mit den Themen Widerstand & Verfolgung im Nationalsozialismus sowie der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Zahlreiche Publikationen und Ausstellungen zu zeitgeschichtlichen Themen. „Wilde Minze ist die erste filmische Arbeit und gleichzeitig der Beginn ihres Interesses an biografischen Arbeiten.

In diesem Zusammenhang gründete sie 2011 ihren Verlag edition lebenszeit mit dem Schwerpunkt Biografien, Lebensgeschichten und Firmenporträts. Für ihre wissenschaftlichen Arbeiten wurde Lisa Rettl bereits mehrfach ausgezeichnet und erhielt zahlreiche wissenschaftliche Preise.

Mehr Infos unter: www.shecando.com oder unter: www.editionlebenszeit.at