Juni 2017
Schattenstörche
Lesung von Franz Blaha
Texte wie Vogelschatten. Lyrik als Spiel mit dem Pendant. Nonsense provoziert Sinndeutungen, Satire nüchtert allzu Romantisches. Gegenwartstragik ist zu finster, um Schatten zu werfen, bleibt unverhandelbare Stellungnahme zum Zeitgeschehen. Acht Kapitel umarmen oktopusartig acht Themenkreise, in denen Ernst und Unernst, Wortlicht und Wortschatten miteinander balgen. Zu Vergnügen und Besinnung, satirisch, betrachtend, stimmungsverwoben oder auch bitterböse.
Franz Blaha, geboren 1945 in Wien, hat sich in verschiedenen Berufen und Studien versucht. Er war Lektor im Driesch-Verlag, hat Schreibwerkstätten geleitet, in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien publiziert, Autorenauftritte moderiert, leitet die monatliche Veranstaltung SchreibinterESSEN, in der Autor_innen und Publikum aus Prekär- und Geborgenheitsmilieu interagieren und ist dabei, seine Textversuche publikationswürdig gestaltend zu ordnen. Sein Lyrikband „Schattenstörche“ ist in der Edition fabrik.transit erschienen. Das dargestellte Bild ist eine Zugabe, die im Buch nicht vorkommt, aber eine Hommage an die Titel gebende Storchenfamilie darstellt, deren Junge im Beobachtungszeitraum teils gediehen, teils verunglückt, teils erfroren sind und die mit Karl Popper zu sagen scheint: Es gibt keine Alternative zum Optimismus.
Informationen unter: http://www.fabriktransit.net/