Im Rahmen eines Salons den Film „Maikäfer Flieg“ zu zeigen entspricht einer kulturellen und gesellschaftlichen Idee, die nur der Anfang sein sollte für eine Entwicklung hin zu einem neuen System, einem neuen Miteinander. Bilder teilen, darüber kommunizieren, sich gegenseitig bilden und anregen, mitkriegen, was der/die andere denkt und fühlt, raus aus der Isolation, der kleinen, kontrollbierbaren Zelle hin zu einem Gemeinschaftswesen, das die Zivilgesellschaft stärkt und (r)evolutionäre Gedanken aufblühen läßt, das ist der Anfang einer neuen kulturellen Ära, die sich nicht mehr auf den Staat und die Konzerne verlassen will und schon gar nicht auf die Parteien.

Es beginnt mit einem Salonette und das Ziel ist ein Haus, ein Dorf, eine Gemeinschaft, eine politische Kraft.

Dieser Film entstand mit der Idee die 40er Jahre und das Ende des zweiten Weltkriegs aus der Sicht derjeniger zu betrachten, die den Krieg zuhause in Österreich, in Wien erlebt haben, die das Naziregime deswegen nicht unterstützt haben, sie hatten nur keinen anderen Ort zum Leben und die Diktatur war nun einmal da. Kinder, Frauen, Alte und verletzte Kriegsheimkehrer, die in einem Haus mit ehemaligen Nazis und den russischen Befreiern leben und miteinander auskommen müssen. Die berühmte „Stunde 0“ wird hier skizziert, der Moment nach dem Kampf, nach der Zerstörung, im Chaos, ohne Gesetze. Darin erleben wir die Menschen und vor allem das Kind. Es ist Christine Nöstlinger als 9- Jährige, die sucht, schaut, neugierig, auch ängstlich. Sie alle leben mit der Hoffnung auf neue Lebensmodelle, konfrontiert mit der Gefahr einzelner Agressoren, die den Waffenstillstand wieder zum Kippen bringen können.

Das alles hat mit unserem Heute viel zu tun und es ist erstaunlich wieviele Parallelen sich auftun, wenn man genau hinsieht.