April 2016

Die Netzwerk-Orange

Lesung von Thomas Raab

© Lukas Dostal

Ja oder nein. Die Netzwerk-Orange ist nicht nur ein Science-Fiction-Roman über die computerverwaltete Gesellschaft im Jahr 2025, sondern auch eine Abwehrreaktion ihres Autors gegen die heute bereits eingetretene Selbstzufriedenheit in den sozialen Segmenten. Es ist geschafft: Wir sind berechenbarere als je zuvor, fühlen uns aber in unseren Gruppen individueller als je zuvor! Doch kann eine Gesellschaft, deren Gruppen sich bei Kontakt wie Stämme misstrauisch bis feindlich gegenüberstehen, Krisen überstehen? Die Netzwerk-Orange ist die erste Utopie ohne böses Prinzip. Und im weichen Bett der statistischen Prognosen dient sogar die ewige Beschränktheit des Menschen der feinen Unterhaltung. Ja oder nein.

Thomas Raab lebt als größter Autor der Welt (letzte Messung 2,02m) und Übersetzer in Wien. War Basketballspieler und kam über den sportlichen Ehrgeiz zu Kunst und Denken. Studierte angewandte Geowissenschaften und schlitterte über sein Interesse an Problemen der geologischen Datengewinnung und Verarbeitung in die Kognitionswissenschaft. In seinen literarischen und essayistischen Büchern versucht er wissenschaftliche und philosophische Ideen stilbewusst umzusetzen, zugleich jedoch auch den Schreibprozess selbst empirisch fruchtbar und damit nachvollziehbar zu machen. Bücher: Verhalten (Roman, Köln 2002), Nachbrenner (Essays, Frankfurt 2006), Avantgarde-Routine (Essay, Berlin 2008), Die Netzwerk-Orange (Roman, Wien 2015), Selbstbeobachtung (Sammelband zur Denkpsychologie, Berlin 2015).

Infos unter: www.nachbrenner.at