November
Das Wesen der Dinge
mit der Künstlerin und Schriftstellerin Linda Gaenszle

(c) Linde Gaenszle
Bei meiner Arbeit geht es mir darum sichtbar zu machen, was für das Auge des Betrachters meist im Verborgenen ruht. Indem ich hinter die Dinge blickend das Wesen des Betrachteten erkenne und ihm im Spannungsfeld zwischen Licht und Schatten die Geheimnisse entlocke, trete ich in die Welt der Pflanzen, Steine, Landschaften und Gefühle ein und gehe ihnen farblich auf den Grund. So schenke ich scheinbaren Nebensächlichkeiten meine Aufmerksamkeit und erfahre ihre Schönheit und Einzigartigkeit um sie zu bewahren.
Meine Bilder entstehen, indem ich mich auf die Farben konzentriere und jede Form in den Hintergrund tritt. Einzig die Quadrate bieten den Raum, Farben sichtbar gegeneinander abzusetzen. Das Spiel der Farbklänge als Verbindung in andere Sphären. Pastellkreide als transparenter Farbträger, der mir den Zugang zu meinen Farbwelten gewährt.
Als Malgrund dient mir zumeist handgeschöpftes Papier aus Nepal, das von den Einheimischen Lokta-Papier genannt wird. Gewonnen wird es aus der inneren Rinde einer Pflanze aus der Tymelaceccae-Familie und der Daphne genus. Diese buschartige Wildpflanze gedeiht im feucht-heißen Klima im Osten Nepals in den Wäldern des Himalaya-Gebirges auf einer Höhe von 2.000 bis 3.000 Metern.
Die Wand- und Bodenteppiche sind Einzelanfertigungen. Diese handgeknüpften Teppiche aus unterschiedlichen, feinsten Naturfassern bestechen mit dem Ausdruck lebendiger Farbigkeit. Sie entstehen in verschiedenen Florhöhen und Knüpfdichten in einer kleinen Werkstatt in Nepal, die den dort arbeitenden Frauen faire Arbeitsbedingungen bietet.
Linda Gaenszle: 2024 – ART-Award Schmuck der Berufsvereinigung Bildender Künstler unter die zehn besten Einsendungen gereiht, 2019 – ART AWARD 2019 der Berufsvereinigung Bildender Künstler unter die fünf Besten gereiht, Affairs International/Art Exchange der Berufsvereinigung Bildender Künstler Österreichs und Stellvertreterin der Sektion Textilkunst, Seit 2017 Mitglied der Berufsvereinigung der Bildenden Künstler Österreichs, 2008 – Malerei in eigener Werkstatt – lin.ga
2006 – Umzug nach Wien, 1998 – Teppichgeschäft im Raum Stuttgart, Ankäufe von Teppichen für öffentliche Gebäude und Kirchen, 1993 – Rückkehr nach Deutschland
1991 – Gründung einer eigenen Teppichmanufaktur in Kathmandu, Nepal, 1983-1993 – Wohnsitz in Kathmandu, Nepal, Ab 1977 – Weberei und Tapisserie.
Bisher sind von der Künstlerin Linda Gaenszle unter dem Pseudonym Linda Kreiss folgende literarische Werke erschienen: Irgendwann falle ich aus der Zeit, Miniaturen aus Nepal und Indien, Edition Melos, Wien, September 2023; Ulto sulto – Travelogue from Nepal and India, Vajra Books, Kathmandu, Februar 2022; Podium Portrait 115, Ausgewählte Lyrik, Hg. Erika Kronabitter, März 2021, Verleger PODIUM; Ulto sulto – anders betrachtet, Reisevignetten aus Nepal und Indien, Draupadi Verlag, Heidelberg, 2019; Der den Mond trägt, Nepal-Roman, Draupadi Verlag, Heidelberg, 2018; Sternensohn – Briefe an mein entschlafenes Kind, Goldegg Verlag Wien, 2014; Diverse Essays, Gedichte und Kurzgeschichten in Zeitschriften, Lyrikflugblatt und Jahrbuch österreichischer Lyrik, 2020/2021, Hg. Alexandra Bernhardt
Informationen: https://www.linda-gaenszle.at/