December
MariaMachina-eine ökofeministische Gebetarbeit
Performance von Kinga Tóth
„Die Mariamachina Gebetarbeit erforscht die traditionellen Gebete und das Leben der heiligen, seligen Frauen und erhebt sie gleichzeitig ins XXI. Jahrhundert. Was kann die moderne Frau von diesen Bibelfrauen lernen, was für Verhaltensmuster stellen diese Figuren dar, welche Lebenssituationen und Benehmen charakterisierten sie, welche Rolle hatten sie in der damaligen Gesellschaft und wie konnten sie ihren Willen und ihre Position geltend machen, was waren die damaligen weiblichen Prinzipien und Werte, und können wir in Anbetracht der heutigen Situation überhaupt Veränderungen erkennen?
Über das Studium heilig lebender Frauen (vor allem der Heiligen Maria), wie auch der Nonnen und ihrer Lebensläufe (und öfters Werke und Kunstwerke) sucht Kinga Toth nach Parallelen und Bezügen; die neu entstehenden Gebete der Mariamachina sind aber Gebete der Gegenwartsfrauen, die in ihrem Leben ähnlichen Problemen der Gesellschaft, Gewalt, Unterdrückung, Macht ins Auge schauen. Die entstandenen Gebete sind Weg- und Antwortsuchen für die Veränderung der gesellschaftlichen Frauenrollen, und zu diesen Wegsuchen gehören neben der textuellen Ebene auch audiovisuelle Performances. Was ist die Rolle der Frau? Gibt es so etwas? Was für Parameter hat sie? Wie können unterschiedliche Frauenrollen verwirklicht werden?
Kinga Toth hat die traditionelle Gebetform in visuellen und Klangarbeiten be- und überarbeitet und versucht das Thema mit Montage und Recycling, Haushaltsgegenständen, Devotionalien (object of pietry), Putzmaterialien, Küchen- und anderen Ausrüstungen zu umreißen. Schweiz und Ungarn, Ort des Multikulturalismus und Hauptstadt „Zuhause“, wie treffen die Welten aufeinander, finden wir Parallelen, Traditionalismus und Offenheit, Unterschiede oder Zusammenhänge mit diesen grenzüberschreitenden Methoden? Kann eine gemeinsame Geschichte mit diesen intermedialen Mitteln geschrieben werden?“
Kinga Tóth is a writer, visual and sound-poet, performer, teacher, translator writes in Hungarian, German and English languages and presents her work in performances, exhibitions, and international installations, festivals. She is also a philologist and a teacher, gives lectures and workshops international and also works as a journalist and copy editor of art magazines and as a cultural program organizer. Toth’s international publications include poetry collections, visual-art catalogs, novels, music records; she joined several artist-writer residencies (IWP, LCB, GEDOK, Bosch, Solitude etc.) and is member of several art organisations.
Infos: http://www.kingatoth.com/